Ausstellung "nackte männer" Leopold Museum, Wien (2012/2013)
Durch Leihgaben aus ganz Europa lieferte „nackte männer“ eine so noch nie gesehene Zusammenschau. Zeitlich standen drei große Schwerpunkte im Mittelpunkt. Erstens die Epoche der Aufklärung mit Französischer Revolution und Klassizismus um 1800, zweitens neue Ansätze innerhalb der Klassischen Moderne um 1900 und drittens bahnbrechende Positionen der Kunst nach 1945. In einem groß angelegten Bogen über zwei Jahrhunderte thematisierte die Ausstellung unterschiedliche künstlerische Zugänge, konkurrierende Männlichkeitsmodelle und den Wandel von Körper-, Schönheits- und Wertvorstellungen.
Ausstellungen zum Thema Nacktheit haben sich bislang vorrangig mit Bildern unbekleideter Frauen beschäftigt.
Über nackte Männer denkt man offensichtlich anders. Das erlebten die Organisatoren der Schau. Wütende Proteste richteten sich vor allem gegen das Ausstellungsplakat mit drei Fußballspielern, die nur Sportschuhe und Stulpen trugen. Anwohner verpassten den Fußballspielern einen roten Balken an den entscheidenden Stellen. Doch genau solche Auseinandersetzungen mit dem Thema Nacktheit wollten die Macher nach eigenen Angaben mit der Ausstellung erreichen.
Die Ausstellung „Nackte Männer“ war eine Gemeinschaftsausstellung und zeigte rund 300 Exponate von fast 100 Künstlern und war letztlich ein gandioser Erfolg.
(Textauszüge mit freundlicher Genehmigung des Leopold Museum, Wien)
„Nackte männer“ wurde eine der erfolgreichsten Ausstellungen des Wiener Leopold Museums und war anschließend in veränderter Form im Musee d'Orsay zu sehen. Die kunsthistorische Themen-Schau in Paris legte den Fokus auf französische Werke aus den eigenen und anderen öffentlichen Sammlungen des Landes. Das Museum betonte auf seiner Homepage die Vorreiterrolle des Wiener Museums, das sich als Erstes des lange vernachlässigten Themas angenommen hätte. "nackte männer" lief in Wien von 19. Oktober 2012 bis 4. März 2013 und war mit ca. 200.000 Besuchern eine der erfolgreichsten Ausstellungen des Leopold Museums, die auch international stark beachtet wurde.